Chronik der DJK Blau-Weiß Büderich
1911 gründete der in Büderich tätige Vikar Driller die „Marianische Jünglingssodalität“, deren Präfekt der Malermeister Franz Mawick wurde. Aus dieser Gemeinschaft ging der heutige Sportverein „DJK Blau-Weiß Büderich“ hervor.
Gründungsdatum 10. August 1920
Im Mai 1920 waren es so bekannte Büdericher Bürger wie Andreas Büttinghaus, Franz Menze u.a., die eine Sportabteilung mit den Sportarten Turnen und Leichtathletik ins Leben riefen. An zwei Abenden in der Woche wurde im Saal der Gaststätte Lindenbrink (heute Worm an der B1) an Pferd, Barren und Reck trainiert. Am 10. Juli 1920 nahmen 12 Büdericher Sportler am Bezirkswett-Turnen des DJK-Bezirks Ruhr-Hönne teil, welches in der Balver Höhle ausgetragen wurde. 40 Anhänger begleiteten die Aktiven zu deren ersten offiziellen Auftritt. Auf dem Sportfest in Balve stritten sich ca. 30 Vereine in den Disziplinen Gymnastik, Barren- und Reckturnen, 100m-Lauf, Weit- und Hochsprung sowie Kugelstoßen um die Siegerkränze. Acht der Büdericher Sportler kehrten mit diesen heim. Schon nach einem Jahr waren bereits 50 Büdericher Bürger aktiv am Vereinsleben beteiligt. Vier Riegen wurden gebildet, die Seniorenriegen leiteten Andreas Büttinghaus, Hans Krismann und Franz Menze, die Jugendriege trainierte Wilhelm Fahnemann.
Die Vereinssatzung trägt als Gründungsdatum den 10. August 1920.
Zehn-jähriges Bestehen der Marianischen Jünglingssodalität
1921 feierte die Marianische Jünglingssodalität ihr zehn-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass wurde nicht nur die von Franziskanerinnen selbstgestickte Fahne geweiht, die 1936 von der GeStaPo eingezogen wurde und seitdem verschollen ist, sondern auch ein großes Fest gefeiert. Dieses Jubiläumsfest stand ganz im Zeichen sportlicher Aktivität. 16 Jünglings-sodalitäten aus den Dekanaten Werl und Soest maßen sich in Büderich auf der „Stuten Weide“ (heute Dröppelmann), auf der auch ein großes Zelt errichtet war. Ein Festzug mit mehreren Musikkapellen, u.a. der Büdericher Feuerwehrkapelle, führte damals alle Teilnehmer durch das Dorf. Herolde in historischen Kostümen zogen zu Pferde voran. Die Sportler zeigten turnerische Darbietungen und einen von 32 Sportlern durchgeführten Reigen, der weit über die Werler Grenzen hinaus bekannt wurde.
Teilnahme an Bezirks- und Landessportfesten
1922 nahmen die Büdericher Sportler am Reichssportfest der Deutschen Jugendkraft in Düsseldorf teil. Unter ihnen waren so bekannte Büdericher Größen wie Andreas Büttinhaus, Willi Fahnemann, Hans Krismann, Franz Menze, Franz Peters, Josef Zeppenfeld u.a.. Andreas Büttinhaus errang hier im Zwölfkampf den 22. Siegerkranz des Reichssportfestes. Im April 1923 nahmen 10 Aktive an den Waldläufen in Oeventrop teil, dort konnten sich drei von ihnen unter den ersten Zehn plazieren.
Das große Sportfest des DJK-Bezirks Ruhr-Hönne fand im Juni 1924 in Büderich statt. Austragungsort war wiederum Stuten Wiese. Bei den verschiedenen turnerischen Disziplinen errangen die Büdericher Sportler wieder zahlreiche Siegerkränze.
„Franzen-Kapelle Büderich“
1924 wurde ein eigener Spielmannszug ins Leben gerufen. Tambour war Franz Becker. Den Namen „Franzen-Kapelle“ erfand der Volksmund, da die meisten Spielleute den Vornamen Franz trugen. Leider zerfiel die Kapelle 1927 im Zuge der wirtschaftlichen Krisenzeit in Deutschland.
Von 1925 an fanden im November für alle Mitglieder und deren Angehörige Familienabende statt. Vorträge, turnerische Darbietungen und Musikaufführungen erbrachten nicht selten einen Gewinn von 700,- Reichsmark, der jeweils der Jugend zugute kam. [Anm. d. Verf.: Heutzutage kaum vorstellbar]
Die DJK in den Wirren der dreißiger Jahre
Die Sportart Fußball erfasste in der Weimarer Republik einen großen Teil der Bevölkerung. So trat auch in Büderich der Fußball mehr und mehr in den Vordergrund. 1931 gab sich die Sportgemeinschaft den Zusatz DJK „Blau-Weiß“ Büderich und schon im darauffolgenden Jahr konnten neben der schon bestehenden Seniorenmannschaft drei Schüler- bzw. Jugendmannschaften gegründet werden. Der Büdericher Sportplatz lag von 1931 bis 1933 westlich von Bückers Wäldchen, einem sehr unebenen und immer feuchten Gelände; gespielt wurde im DJK Bezirk Unna-Kamen. Die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen und Veränderungen in der letzten Phase der Weimarer Republik führten aber auch dazu, dass andere sportliche Betätigungen sowie das Vereinsleben nachließen. Nach 1929, als Andreas Büttinghaus die Leitung abgab, führte ab 1931 Josef Risse die Geschicke des Vereins.
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 hatte es die DJK BW Büderich als katholische Vereinigung nicht leicht. Zudem erschwerte die zunehmende Einbindung der Menschen in NS-Organisationen und –Vereinigungen das Vereinsleben. 1937 wurde die DJK durch die Behörden verboten. Leider wurde im Zusammenhang dieser Anordnung die Unterlagen und das Eigentum des Vereins beschlagnahmt und eingezogen.
Die Anfänge nach 1945
Nachdem sich das Alltagsleben nach Beendigung des II. Weltkrieges am 8. Mai 1945 wenigstens einigermaßen wieder „normalisiert“ hatte, setzten sich einige junge Büdericher, wie Josef Risse, Josef Theine, Franz Diek und Karl Diers 1947 das Ziel, auch das sportliche Leben wieder zu erwecken. So trafen sich am 3. August neben Herrn Vikar Schulz, Bürgermeister Mawick und Lehrer Dickgreber verschiedene Büdericher Bürger im Saale Haumann Haake (heute: Gasthof zur Post) zur ersten Versammlung nach über zehn Jahren. Der erste Vorstand nach dem Krieg hatte folgende Besetzung:
1. Vorsitzender: Andreas Büttinghaus
2. Vorsitzender: Josef Risse
Geschäftsführer: Eduard Prünte
Schriftführer: Fritz Kolter, Norbert Theine
Kassierer: Josef Kampschulte
Spielausschuss: Heinrich Bange, Franz Diek, Josef Hiltenkamp, Josef Klein
Trainer/Obmann I.: Karl Diers, Josef Theine
Trainer/Obmann Jugend: Norbert Peters, Josef Klopries, Norbert Peters
Schon im gleichen Jahr nahmen die Fußballer an der Meisterschaft im DJK-Kreis Soest-Lippstadt teil. Die I. Mannschaft errang gleich die Meisterschaft und spielte gegen die anderen Meister der Kreise im DJK-Bezirk Rhein-Weser um die Bezirksmeisterschaft. Diese gewann schließlich die Mannschaft der DJK Essen-Katernberg gegen weitere DJK-Mannschaften aus Bochum, Gelsenkirchen-Heslar und Dortmund. Trotzdem stieg Büderich in die DJK-Bezirksklasse auf. Doch nach einem ein-jährigen Auftritt in dieser Klasse trat Büderich 1949 der Altenberger Richtung der DJK bei, die dem Westdeutschen Fußballverband angehörte. Die Fahrten in den weiträumigen Hammer Raum erzeugten zu hohe Unkosten und nun trat man in der zweiten Kreisklasse gegen benachbarte Vereine an..
Im Zuge des Wiederaufbaus der DJK BW Büderich nahm die Theaterabteilung wieder ihre Arbeit auf und eine Tischtennisabteilung schloss sich an. Am 11./12. September 1948 fand in Büderich ein grosses Sportfest statt. Staffel- und Geländeläufe durch das Kirchspiel Büderich sowie Fussballspiele wurden durchgeführt. Im gleichen Jahr erzielte die DJK BW Büderich bei Sportfesten in Hirschberg und auf der Gänsevöhde in Werl große Erfolge in den leichtathletischen Disziplinen.
Die Tönnies-Ära
Am 9. November 1949 wurde Fritz Tönnies zum I. Vorsitzender der DJK Blau-Weiß Büderich gewählt und löste damit den 1. Vorsitzenden der Nachkriegszeit Andreas Büttinghaus ab. Erstes Ziel war die Neugestaltung und Wiederherstellung des Sportplatzes am Bruchbach. Dazu gehörte die Drainage, die Begradigung und Neusaat. Zum „Tag des Baumes“ 1954 entschloss sich die Fußballabteilung, diesem Tag Rechnung zu tragen und sechs Pappeln und eine Platane zu pflanzen, die zum Teil noch heute das Bild des Sportplatzes prägen. Im sportlichen Bereich expandierten besonders die Fußball- und Tischtennis-Abteilung. 1957gelang der I. Fußballmannschaft der Aufstieg in die 1. Kreisliga, in der sie sich bis 1966 halten konnte. Die I. Tischtennismannschaft schaffte 1958 den Aufstieg in die nächst höhere Klasse.
In dieser Zeit bereicherten jährlich eine Vielzahl von Veranstaltungen, wie Theaterspiele, Sportfeste und das Preisschießen („Der Meisterschütze von Büderich“) das Vereinsleben. 1967 wurde leider das beliebte Preisschießen eingestellt, dafür jedoch wieder der Staffellauf (Hellwegstaffel) aus der Taufe gehoben, der bis in die 80er Jahre fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders war und in den späten 90ern eine Neuauflage erlebte. Die am 12.5.1968 vollzogene Gründung einer Alte-Herren-Abteilung ermöglicht eine Fußballkarriere bei der DJK BW Büderich bis ins hohe Fußballalter hinein.
Nach fast zwanzig-jähriger fruchtbarer und erfolgreicher Tätigkeit als 1. Vorsitzender des Vereins, übergab Fritz Tönnies, „der Löwe von Büderich“, seit dem 1. März 1964 nun auch Bürgermeister von Büderich, 1968 die Vereinsführung in jüngere Hände.
Die Umstrukturierung des Vereins in den 70er-Jahren
Am 20.Juli 1968 übernahm nun Franz Hoff den Vorsitz des Vereins. In seine Amtszeit fiel das mit einer Sportwerbewoche groß gefeierte 50-jährige Gründungsjubiläum der DJK Blau-Weiß Büderich im Jahre 1970 und der erneute Aufstieg der I. Mannschaft in die 1.Kreisklasse. Nur ein Jahr später, am 17.10.1971, wurde Ernst-August Lüke zum 1. Vorsitzenden der DJK gewählt. Tatkräftig wurde nun an der inneren und äußeren Gestaltung des Vereins gearbeitet. 1973 wurde der Sportplatz neu eingezäunt und das Gerätehaus direkt am Bruchbach errichtet, gleichzeitig begann der Verein mit dem Bau des Sportheims. Nachdem der Rohbau ohne fremde Hilfe mit einem Gesamtvolumen von ca. 45.000 DM erstellt worden war, konnte das Gebäude mit Unterstützung der Stadt fertiggestellt und im Jahre 1975 feierlich eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben werden. Trotzdem die Jugendabteilung der Fußballer unter der jahrelangen Führung von Lothar Brauner einen kontinuierlichen Zuwachs erlebte und zu den größten und erfolgreichsten Jugendabteilungen des Kreises heranwuchs, musste die Fußballabteilung mit dem Abstieg der I. Mannschaft 1974 einen herben Rückschlag hinnehmen.
Das Jahr 1976 bildete eine große Zäsur in der Entwicklung des Vereins. Dass große Interesse am Tennissport ermöglichte es den Verantwortlichen der DJK hinsichtlich dem Aufbau einer eigenen Tennisabteilung tätig zu werden. Am 17.9.1976 schon erfolgte die Gründungsversammlung der Tennisabteilung, aus der als 1. Vorsitzender Dieter Schoepke, als Geschäftsführer Heinz Schmidt und als Kassierer Reinhard Steffens hervorgingen. Gleichzeitig musste nun auch der Verein selbst umstrukturiert werden, da diese neue Konstellation in der bis dato bestehenden Satzung keine Berücksichtigung fand. Am 11. Dezember 1976wurde in einer außerordentlichen Generalversammlung eine neue Vereinsstruktur abgesegnet. Der Verein die DJK Blau-Weiß Büderich wurde von nun an von einem Hauptvorstand geführt, die Abteilungen hingegen behielten bis auf wenige verwaltungstechnische und organisatorische Aspekte ihre Selbständigkeit. Die Abteilungsleiter und der Vorsitzende des Vereinsjugendausschusses gehörten gleichzeitig mit Sitz und Stimme dem Hauptvorstand an. Somit bildete sich folgender Hauptvorstand heraus:
1. Vorsitzender Ernst August Lüke
2. Vorsitzender Richard Heidl
Geschäftsführer Heinz Schmidt
Kassenwart Franz Becker
Abteilungsleiter Manfred Schmitz (Fußball),
-
Dieter Schoepke (Tennis)
Der Sport- und Bauboom
Die gesellschaftliche Bedeutung des Sportvereins in Büderich erreichte neue Dimensionen. Am 6. Juli 1977 wurde unter der Leitung von Jürgen Göldner eine neue Abteilung ins Leben gerufen, die Tischtennisabteilung, die in den folgenden Jahren vom Sportboom ebenfalls stark profitierte. Als Domizil konnte man den früheren Saal Lüke anmieten, den man in Eigenleistung von Grund auf renovierte. Im gleichen Jahr begann die Tennisabteilung, die bis dato die Tennisplätze im Stadtwald nutzte, mit dem Bau von zwei eigenen Tennisplätzen am Bruchbach. Der Neubau von zwei weiteren Tennisplätzen und des Sportplatzes (Aschenplatz)
folgte schon im folgenden Jahr 1978 unter der Federführung des neuen 1. Vorsitzenden Dr. Jürgen Diekmann, der auf der Generalversammlung am 4. März Ernst-August Lüke ablöste. Schon in dieser Zeit etablierte sich das noch heute stattfindende und von der Jugendabteilung organisierte Pfingstturnier. Zur Förderung der Jugend wurde der „Förderkreis der Sport-Jugend der DJK Blau-Weiß Werl-Büderich 1978 e.V.“ gegründet, der noch bis dato die Jugendarbeit der DJK finanziell unterstützt. Dieser Verein war auch für die Herausgabe und den Vertrieb der „Info“ verantwortlich, einer über mehrere Jahre vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift über das Vereinsleben. Das Jahr 1979 stand ganz im Zeichen der Einweihungen der neuen Sportanlagen am Bruchbach. So wurden am 29. April die Tennisplätze drei und vier und am 28. Juli im Rahmen der Sportwerbewoche der Fußballplatz eingeweiht.
Im Januar 1980 erfolgte, auf Grund der sich immer weiter positiv entwickelnden Mitglieder- und Mannschaftszahlen, der erste Spatenstich für den Erweiterungsbau am Sportheim der DJK-Fußballer. Hier wurden zwei zusätzliche Umkleidekabinen, der Schiedsrichterraum, das Geschäftszimmer und die Außentoiletten geschaffen. Die Tennisabteilung stattete derweil ihre Tennisplätze mit einer Flutlichtanlage aus, um ihren Mitgliedern eine längere Nutzung der Plätze zu ermöglichen. Herausragendes Ereignis in diesem Jahr waren die Feierlichkeiten zum 60-jährigen Bestehen der DJK Blau-Weiß Büderich am 9. und 10. August. Im Rahmen dieses Jubiläums hat der Verein die traditionelle Hellweg-Staffel wieder aufleben lassen, die erstmals 1926 ausgetragen und von nun an wieder fester Bestandteil des Büdericher Dorflebens wurde. 1981 wurden die Sportstätten am Bruchbach erstmals Opfer der in den folgenden Jahren immer wieder auftretenden Überschwemmungen und Verschlammungen, die immer wieder hohe Kosten und einen hohen Arbeitsaufwand mit sich zogen.
Um auch den älteren, aber noch ambitionierten Fußballern, eine sportliche Herausforderung zu ermöglichen, ist 1982 erstmals eine Traditionsmannschaft ins Leben gerufen worden.
1983 wurde in einer gemeinsamen Aktion der Tennis- und Fußballabteilung der Weg zu den Tennisplätzen an die äußerste westliche Grenze, hinter das Sportheim der Fußballer, gelegt. Dadurch wurde die Errichtung eines Clubhauses der Tennisabteilung forciert. Nach dem Spatenstich am 4. März konnte, unter dem enormen Einsatz zahlreicher Helfer, schon am Ende des Jahres der Neubau fertiggestellt werden. Im Beisein vieler Gäste fand dann am 17. Mai 1984 die Übergabe und Einweihung des neuen Tennisheimes statt. Erstmalig konnte die Tischtennisabteilung 1983 ihren Spielbetrieb in der Turnhalle der Marienschule in Büderich durchführen.
Nach der Einrichtung einer Traditionsmannschaft initiierte die Fußballabteilung im Jahre 1985 erstmalig einen Seniorenabend für die Vielzahl von Vereinsmitgliedern, die das 60. Lebensjahr erreicht und überschritten hatten. Dieser Abend erfreut sich seitdem großer Beliebtheit bei unseren altverdienten Mitgliedern. Im gleichen Jahr musste eine neue Vereinsfahne angeschafft werden, da der Zustand der alten Fahne dies erforderlich machte.
1986 fand zum ersten Mal ein abteilungsübergreifendes Vereinsfest für die „Blau-weiße Familie“ statt; leider war die Resonanz, wie auch beim Vereinsfest 2 Jahre später, nicht so wie erwartet.
Auf der Generalversammlung im Jahre 1987 konnte, für den sich nicht mehr zur Wahl stellenden Dr. Jürgen Diekmann, kein Nachfolger gefunden werden. Erst ein Jahr später, 1988, wurde mit Gerd Büttinghaus ein 1. Vorsitzender gefunden und gewählt, der damit in die Fußstapfen seines Vaters treten konnte. Im gleichen Jahr ist an der Westseite des Fußballplatzes eine Tribüne errichtet worden, die ausschließlich durch Spenden finanziert und in Eigenleistung erbaut wurde.
Die 90er Jahre
Nach nur 12 Jahren der Zugehörigkeit zur DJK Blau-Weiß Büderich verließ 1989 die Tischtennisabteilung den Verein und gründete den TTV Büderich 1990. Im diesem Jahr richtete die Fußballabteilung die zum erstem Male ausgetragenen Werler Stadtmeisterschaften im Fußball aus. In diesem Zusammenhang ist in einer gemeinsamen Aktion der Fußball- und Tennisabteilung zwischen beiden Plätzen ein Ballfangzaun errichtet worden. Nach jahrelangem Provisorium konnte dadurch eine dauerhafte und für beide Seiten zufriedene Lösung erreicht werden. Trotz des meterhohen Zauns können sich die Tennisspieler jedoch bis heute nicht hundertprozentig sicher fühlen. Der Antrag der Tennisabteilung auf Erweiterung des Bebauungsplans und des Anbaus von zwei weiteren Tennisplätzen östlich vom Bruchbach ist von der Landschaftsbehörde negativ beschieden worden. Betrachtet man die Entwicklung der Mitgliederzahlen bis in das neue Jahrtausend hinein, können die Mitglieder der Tennisabteilung froh sein, dieses Vorhaben nicht verwirklicht zu haben.
Das Jahr 1991 war geprägt von der Gründung einer Badmintonabteilung. Die zunächst negative beschiedene Aufnahme und Unstimmigkeiten in der Auslegung der Vereinssatzung machten zum ersten Mal eine außerordentliche Generalversammlung und eine juristische Prüfung der Vereinssatzung von Nöten. Das Ergebnis war ein wieder aus drei Abteilungen bestehender Verein. Dies wurde 1992 neu in der Vereinssatzung verankert. Leider dauerte das Gastspiel der Badmintonabteilung nur einige wenige Jahre und sie löste sich mangels Masse und Trainingsmöglichkeiten auf.
1993 richtete die Tennisabteilung erstmalig die Werler Stadtmeisterschaften im Tennis aus.
Neues Vereinslokal wurde die Gaststätte „Zur Linde“.
Die Fußball- und Tennisabteilung wurden vom schweren Hochwasser in Büderich im Jahre 1994 schwer getroffen. Nach sintflutartigen Regenfällen drangen gewaltige schlammhaltige Wassermassen auf die Sportplätze am Bruchbach. Diese sorgten dafür, dass die Plätze mit einer Lehmschicht bedeckt waren. Unter erheblichem finanziellem Aufwand hat die Tennisabteilung es geschafft, die beschädigten Plätze in Eigenregie wieder instand zu setzen. Der Fußballplatz war so schwer getroffen, dass nur eine Komplettsanierung geholfen hätte. Leider konnte der Platz von der Stadt Werl aus finanziellen Gründen nur teilsaniert werden. Die Folgen sind bis Heute noch erkennbar. Trotzdem ist in diesem Jahr der 1. Jungseniorinnen-Mannschaft mit dem Aufstieg in die Verbandsliga der bisher größte sportliche Erfolg eines Büdericher Tennis-Teams gelungen.
Am 24. Juni 1995 feierte die DJK Blau-Weiß Büderich ihr 75-jähriges Bestehen mit einem großen Festakt in der Büdericher Kuniberthalle. Ein Jahr später, 1996,gründete sich die seit Jahren schon überfällige Breitensportabteilung und schloss endlich eine Lücke im Büdericher Dorfleben. Unter der Regie von Manuela Klein konnte diese Abteilung binnen weniger Jahre an die Mitgliederzahlen der beiden etablierten Abteilungen heranreichen und erfreut sich seit der Gründung großer Beliebtheit.
Das neue Jahrtausend
Im Jahr 2000 verstarb der langjährige Vorsitzende Gerd Büttinghaus, dem besonders die Integration und Förderung der Breitensportabteilung am Herzen lag. Zu seinem Nachfolger wurde der als Trainer und Vorstandsmitglied in der Jugendfußballabteilung groß gewordene Jochen Höllinger gewählt. Am 17. Juni 2001feierte die Breitensportabteilung ihr 5-jähriges Bestehen mit einem abwechslungsreichen und interessanten Programm in der Zweifach-Halle Werl. Nur 2 Monate später, am 29. und 30. September, feierte die Tennisabteilung ihr 25-jähriges Vereinsjubiläum mit einem großen Tennisturnier und einem Festakt in der Büdericher Schützenhalle. Das Jahr 2002 leitet einen neuen Bauboom ein. Die Fußballabteilung erneuerte in Eigenleistung die marode Heizung- und Warmwasseranlage im Sportheim und stellte sie gleichzeitig auf kostenminderndes Gas um. Gleichzeitig wurden die Fenster im Ausschankraum erneuert. Im Jahr2003 hoffte die Fußballabteilung endlich auf einen Umbau des Tennenplatzes zu einem Kunstrasenplatz, um somit den miserablen Platzverhältnissen ein Ende zu bereiten. Fünf Jahre nach Antragstellung sollte die Idee des Kunstrasenplatzes endlich realisiert werden. Was aber folgte war eine Farce sondergleichen, die sogar überregional Aufmerksamkeit erregte. Zitat der Welt am Sonntag vom 13. April 2003: „Posse um Kunstrasen-Sportplatz – Der Münzwurf von Werl und seine fatalen Folgen“. Nach Vorgabe der Bezirksregierung durfte erst nur einer der beiden von der Stadt Werl eigentlich zeitgleich geplanten Plätze gebaut werden. Nachdem es aber im Sportausschuss Werl zweimal zu einer Pattsituation kam, einigte man sich darauf eine Münze entscheiden zu lassen. Hier war Fortuna auf Seiten der Blau-Weißen. Doch nur einen Tag später wurde das Urteil revidiert. Einen Losentscheid ließe die Gemeindeordnung nur bei Wahlen zu, so die Verwaltung. Der Rat nahm sich des Problems an und entschied am 10. April mit 22 von 38 Stimmen für Westönnen. Nachdem erst in dem Jahre 2004 mit dem Sportplatzbau in Westönnen begonnen wurde, musste Büderich noch mindestens ein weiteres Jahr warten.
Der Kunstrasenplatz
Das lange Warten auf den Kunstrasenplatz hatte auch seine guten Seiten. Die Finanzierung wurde durch die „100-Freunde-Mauer“ so gut wie gewährleistet. Die Planungen am und um den Platz konnten optimiert werden. Der Verein musste sich damals zur Übernahme von 41.230 € verpflichten und hat diese Verpflichtung in Eigenleistung komplett abgetragen, dazu gehörte:
Das Deckschichtmaterial (Asche) ausbauen und abfahren,
die Barriere, Eckfahnen und Fußballtore ausbauen und abfahren,
Pflasterarbeiten rund um den Platz,
eine Zaunanlage von 140 m Länge mit 3 Toren,
die Vorplatzbefestigung vor dem Sportheim.
Der Platz hat jedoch sein Gesicht noch viel weiter verändert. Die Arbeitskreise und der Vorstand haben sich zu weiteren äußerst sinnvollen und weitgreifenden Änderungen und Arbeiten durchgerungen. Getreu dem Motto „wenn schon, denn schon“ wurden
die Stehstufenanlage abgerissen und komplett erneuert,
der Wall erhöht und mit 2400 Pflanzen bepflanzt,
der Sportheimvorplatz gepflastert,
ein Weg für Fahrrad- und Rollstuhlfahrer sowie für Kinderwagen vor dem Zaun
gepflastert,
die Fläche zw. Sportheim und Tribüne geräumiger gepflastert,
eine Zaunanlage von der gedachten Umrandung direkt am Spielfeld an die
Randbezirke gesetzt, d.h. 150m mehr Zaun eingekauft und gesetzt, insges. 290m,
- die Tribüne komplett restauriert, Rückwand gemauert, gestrichen und die Decke verkleidet,
- das Sportheim gestrichen,
ein hölzerner Verkaufsstand errichtet,
die Breitensportabtlg. hat eine Weitsprunganlage erstellt,
u.v.m.
Dies alles war nur mit einem erheblichen finanziellen und arbeitsintensiven Aufwand möglich. 2034 Arbeitsstunden von 60 Helfern wurden vom 1.3.05 (Abriss Barriere) bis zum 30. September gezählt. 34 offizielle Sitzungen von 6 Arbeitskreisen wurden abgehalten, dies waren
der Koordinationsausschuss mit Stadt Werl und der Firma STRABAG:
der allg. Planungsausschuss
der Bauausschuss
der Ausschuss Einweihungsfeier
der Protokollausschuss (Arbeits-, Foto-, Bautagebuch):
der Ausschuss 100-Freunde-Mauer
Der inoffizielle Startschuss für den Verein fiel am 12. Juni 2005 mit der Abtragung der Asche, der offizielle mit Vertretern der Stadt und der ausführenden Firma am Montag, dem 4. Juli nach dem Büdericher Schützenfest.
Drei Tage lang, vom 14.-16. Oktober, feierte Büderich die Einweihung des neuen Areals am Platz und in der Schützenhalle. Ein offizieller Festakt am Freitag in der Schützenhalle mit Vertretern des Landes, der Stadt, der politischen Gremien, Sponsoren, Vereinsmitgliedern und Bürgern leitete den Festreigen ein. Samstag fanden die Kreispokalendspiele der A- und B- Junioren vor insgesamt fast 1000 Zuschauern statt. Am Sonntag feierte die blau-weiße Familie beim Frühschoppen, gleichzeitigem Promikick und anschließendem Spiel der I. Mannschaft.
Seitdem erstrahlt der Platz in sattem Grün und ist mit seinem Ambiente einer der schönsten Plätze im Kreis.